SXEU31 DWAV 081800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Samstag, den 08.11.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Siegesserie der Bayern in Köpenick gestoppt, BvB kassiert späten Ausgleich bei den Rothosen - beim Wetter dagegen weiterhin novembrig trübe Flaute, am Sonntag sogar mit etwas Regen. Synoptische Entwicklung bis Montag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... befinden sich weite Teile Deutschlands inmitten klassisch novembriger Grautöne meist in Form von Hochnebel oder Stratusbewölkung, seltener - zumindest heute Nachmittag - im Nebel. Offen war es heute lediglich noch zwischen Ostsachsen und Vorpommern, in Teilen West- sowie in höheren Lagen Süddeutschlands. Bei geringen Luftdruckgegensätzen in mittlerweile (ur)gealterter und ausgekühlter Subtropikluft (xSp/cSp) lag die Untergrenze der Absinkinversion heute Mittag etwa zwischen gemessenen 950 und 850 hPa. Damit hatte sich die Grundschicht gegenüber den Vortagen gestreckt und bedingt durch die fortwährende leichte Hebung sprühte es an der ein oder anderen Stelle gar etwas aus dem Hochnebel. In der kommenden Nacht nun nimmt der ohnehin nur noch schwach ausgeprägte antizyklonale Einfluss noch weiter ab. So wird der bis dato tonangebende Höhenrücken zu einem schmalen, keilförmigen "Schlauch" zusammengestaucht, der sich im Grenzgebiet zu Benelux und Frankreich gleich von zwei Seiten zyklonaler Attacken erwehren muss: im Westen gegen das Residuum eines inzwischen zum westlichen Mittelmeer abgetropften Troges sowie die schwache Okklusion eines Tiefkomplexes über dem Ostatlantik. Im Osten gegen ein mittlerweile von Südosten bis nach Tschechien vorangekommenes Höhentief mit Kaltlufttropfencharakter. Während das Trogresiduum nicht wirklich was ausrichten kann und alsbald von einem von Westen nachfolgenden neuen Rücken geschluckt wird, sorgt die Okklusion in den nächsten Stunden für zunehmende Bewölkung und sogar etwas Regen in den westlichen Landesteilen. Prominent in Erscheinung tritt auch das östliche Höhentief, das für ein weiteres, teils deutliches Anheben der Inversion (im Süden bis rund 700 hPa) sorgt. Zudem schieben sich vornehmlich im Süden von Osten her hohe und mittelhohe Wolken über den Hochnebel, aus der bis hoch in die mittleren Landesteile etwas Regen fällt. In den Hochlagen des Bajuwarischen Waldes kann es bei T850 von 0°C oder etwas darunter mitunter sogar etwas schneien. Ansonsten lässt sich konstatieren, dass die noch vorhandenen Lücken weitgehend geschlossen werden, entweder durch Bewölkung oder durch Nebel/Hochnebel. Dichten Nebel mit Sichtweiten unter 150 m wird es am ehesten im äußersten Nordosten, im Saarland + Teilen von RP (anfangs jeweils noch aufgelockert oder klar) sowie in einigen Hochlagen durch aufliegende Wolken geben. Frost ist so gut wie kein Thema mehr, einzig direkt am Alpenrand sowie in den ostbayerischen Mittelgebirgen kann es lokal nochmal unter den Gefrierpunkt abkühlen. Sonntag ... dürfte als landessweit grauer und ungemütlicher Novembertag in die Chroniken eingehen, an dem sich die Sonne eine Auszeit gönnt. Selbst in höheren Lagen wird es durch das Anheben der Inversion sowie dem Durchzug hoher und mittelhoher Wolken schwer bis unmöglich, Klärchen direkt zu Gesicht zu bekommen. Am ehesten sind einige Auflockerungen noch im Grenzbereich zu Benelux vorstellbar, quasi auf der Rückseite der langsam über Deutschland dahingammelnden Okklusion. Mit Annäherung des o.e. Rückens steigt auch der Luftdruck im Westen etwas an (Hoch WENCKE über Frankreich), für die ganz große Offenbarung etwa in Form ganztägiger Sonne wird es trotzdem nicht reichen. Für den Großteil des Landes ist die Sonntagsgeschichte ziemlich rasch erzählt. Zwar kommt das Höhentief über Tschechien nicht weiter nach Westen voran (im Gegenteil, zum Abend hin deutet sich der beginnende Rückzug nach Osten an). Trotzdem bleibt es im Verbund mit der "Gammelfront" das tonangebende System. Wettertechnisch bedeutet das überwiegend bedeckte, teils trübe Außenbedingungen, dazu zeitweise leichter Regen oder Nieselregen. Im Bayerischen Wald steigt die Schneefallgrenze über die Kammlagen hinaus an. Weitgehend oder sogar gänzlich trocken wahrscheinlich nur der äußerste Westen sowie der Nordosten. Zwar spielt der Wind auch morgen keine große Rolle. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die überwiegend schwache Luftbewegung mit Ausnahme der östlichen Landesteile (dort südliche Richtungen) mehrheitlich auf West dreht. Das hat zur Folge, dass gerade in die postfrontale Westhälfte milde Luft vom Atlantik einströmt oder besser einsickert. Trotz Dominanz der Grautöne werden dort Tageshöchstwerte zwischen 9 und 14°C erreicht. Im Rest der Nation stehen 6 bis 11°C, in den östlichen und südöstlichen Mittelgebirgen etwas unter 5°C auf der Karte. In der Nacht zum Montag zieht sich das Höhentief weiter nach Osten zurück, während die vielleicht gerade noch so in die Osthälfte vorankommende Front schwer ums Überleben kämpft. Vor allem der rückseitige Potenzialanstieg durch den neuen, von Westeuropa vorstoßenden Rücken macht der Front schwer zu schaffen. Doch nicht nur das, er sorgt nach Westen hin für zunehmende Auflockerungen, die aber in der feuchten Grundschicht schon bald wieder zuge(hoch)nebelt werden. Derweil muss man in der Osthälfte noch mit zeitweiligen leichten Regenfällen oder Nieselregen rechnen. Frost steht nicht mehr auf der Agenda. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC Montag ... Keine substanziellen Änderungen gegenüber der Frühübersicht. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Nix, was an dieser Stelle ein tieferes Einsteigen in die Materie erforderlich machen würde. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Jens Hoffmann