SXEU31 DWAV 161800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 16.10.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Wetterumstellung ohne viel Tamtam Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... liegen wir weiterhin unter einer Hochdruckbrücke, die sich von Grönland über Island, die Britischen Inseln und Mitteleuropa bis in den Kaukasus erstreckt, aber zusehends schwächer wird. Flankiert wird die Brücke von Tiefdruckgebieten. Dabei drückt sich ein Tief über dem Atlantik aktuell noch harmlos in der Karte herum, es wird aber in der kommenden Woche noch für Wirbel sorgen. Ein weiteres und deutlich umfangreicheres Tief liegt über Nordskandinavien mit Zentrum knapp nördlich von Finnland. Der Trog reicht bis nach Polen und Tschechien. Die zum Tief gehörige Kaltfront liegt über Südskandinavien. Am Rande des Troges wird mit kurzwelligen Anteilen auch über Deutschland etwas Hebung generiert, die vor allem im Norden und über der Mitte für Sprühregen sorgt. Im Süden ist es mit Absinken und gebietsweisem Aufklaren hingegen meist trocken und teils auch gering bewölkt. In der Nacht zum Freitag entwickelt sich über dem Nordmeer ein Höhentief, das sich rasch seinen Weg südwärts bahnt. Die Kaltfront zieht derweil nur langsam südwärts und wird in den Morgenstunden den Norden Dänemarks erreichen. Im Vorfeld der Kaltfront lockern die Wolken im Norden und Nordosten Deutschlands mit steigender Durchmischung etwas auf. Im Süden breiten sich Nebel und Hochnebel wieder aus, wobei die Berggipfel voraussichtlich herausragen werden (Inversion um 800 hPa). Im übrigen Bundesgebiet ist es unter dichter Stratusbewölkung trüb, vereinzelt fällt auch noch etwas Sprühregen. Freitag ... erreicht das Höhentief Südschweden als Randtrog. Wer jetzt denkt, die Kaltfront (rückseitig immerhin knapp unter 0 Grad in 850 hPa) würde etwas an Fahrt aufnehmen irrt, denn ein im Lee des Skandinavischen Gebirge entstandenes Tief mischt sich in die Lage ein. Es liegt in den Morgenstunden auf der Ostsee knapp vor dem Baltikum und nimmt die Frontalzone auf, was diese an der weiteren Progression gen Süden aufhält. In der Folge bildet sich ein Trog, in dem die Kaltfront eingebettet ist. Erst in der zweiten Tageshälfte schwenkt sie von Norden herein, wirkt sich aber weder auf den Westen noch den Süden aus. Nur im Norden und Osten sowie in Teilen der Mitte gibt es endlich mal wieder abwechslungsreiches Wetter. Zwischen hohem Luftdruck über der Nordsee und tiefem Luftdruck über der Ostsee sorgt zunehmender Druckgradient für auffrischenden Wind und einige steife, exponiert gar stürmische Böen an den Küsten. Kalte Luft und Hebung steigern die Schauerneigung. Allerdings ist die Luft relativ trocken, sodass die Regenmengen insgesamt gering bleiben. Mit zunehmender Durchmischung lockern die Wolken auf. Trotz zunehmender Sonnenanteile ist es aber kühler als zuletzt (Stichwort: Kaltfront). Die Kaltfront verlagert sich in der Nacht zum Samstag nur langsam südwärts und erreicht in den Morgenstunden des Samstags voraussichtlich den Main. Der Süden und der äußerste Westen verbleiben unter Hochdruck samt Nebel- und Hochnebelsuppe. Im Osten sind weitere Schauer wahrscheinlich, im Norden klart es rückseitig der Front häufiger auf. Dort sind dann verbreitet Frost in Bodennähe und stellenweise auch leichter Luftfrost möglich. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC Samstag ... baut sich von Westen her wieder Hochdruck auf, die Front wird zunehmend inaktiv. Zur Frühübersicht ergeben sich keine signifikanten Änderungen. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Modelle simulieren die Lage ähnlich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Jacqueline Kernn