SXEU31 DWAV 091800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Sonntag, den 09.11.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Zeit- und gebietsweise leichter Regen, in der Nacht im Westen und Südwesten zunächst klare Abschnitte, später auch dort wieder Nebel und Hochnebel. Am Montag Zwischenhocheinfluss, vielerorts aber weiterhin trüb. Synoptische Entwicklung bis Dienstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... beeinflusst uns ein mäßig ausgeprägtes Höhentief mit Kern über Tschechien. Dieses ist eingebettet in eine Zone tieferen Geopotentials über großen Teilen Mittel- und Osteuropas. Im Laufe der Nacht zum Montag verlagert sich dieses langsam nach Südpolen. Gleichzeitig schiebt sich ein schmal konturierter Geopotentialkeil von Westen heran, der vom westlichen Mittelmeerraum bis nach Benelux reicht. Außerdem ist im Bodendruckfeld heute Mittag noch eine Okklusion analysiert, die aber weiter an Kontur verliert. Daraus resultiert weiterhin zeit- und gebietsweise leichter Regen, der sich im Laufe der Nacht in die Osthälfte zurückzieht. Die Mengen sind aber weit von jeder Warnrelevanz entfernt. Bei +2 Grad in 850 hPa spielt die feste Phase keine maßgebliche Rolle, nur in den höchsten Lagen der Alpen kann noch ein wenig Schnee fallen. Während der Nacht setzen sich von Westen her gebietsweise klare Abschnitte durch, wobei sich dann in tiefen Lagen gebietsweise rasch Nebel und Hochnebel bilden. In der Osthälfte ist die Nebelwahrscheinlichkeit abseits der Kammlagen dagegen durch die dichte Bewölkung deutlich geringer. Der Wind spielt allgemein keine große Rolle und kommt aufgrund der quer über Deutschland liegenden Divergenzachse aus unterschiedlichen Richtungen. Die Temperatur sinkt im zeitweise klaren Westen und Südwesten auf 5 bis 1 Grad, sonst reicht das Minimum von 8 bis 2 Grad. Montag ... schwenkt der Höhenkeil von Westen nach Deutschland herein, flacht sich im Tagesverlauf in seiner Amplitude aber etwas ab. Das bisher bestimmende Höhentief verlässt Polen in Richtung Osten und verliert daher bis zum Nachmittag seinen Einfluss auf Deutschland. Bis dahin induziert dieses aber noch geringe Regenfälle von der Ostsee bis zu Erzgebirge, dort können staubedingt auch ein paar l/qm zusammenkommen. Bodennah verlagert sich der in die Hochdruckbrücke eingelagerte Schwerpunkt von Süddeutschland Richtung Südostmitteleuropa. Gleichzeitig zieht ein atlantischer Kurzwellentrog zu den Britischen Inseln und in der Nacht zum Dienstag weiter nach Nordwestdeutschland. Im Bodendruckfeld spielt noch ein Randtrog eine kleinere Rolle, in den eine zunächst für Deutschland nur wenig wetteraktive Okklusion eingelagert ist. Auf der Vorderseite dessen frischt aber der Süd- bis Südsüdostwind im Nordwesten des Landes etwas auf, zu Windwarnungen reicht das aber nicht. Richtung Südosten bleibt der allgemein Richtung Süd drehende Wind noch schwach, teils sehr schwach. Mit dem etwas stärkeren Wind setzt sich im Westen gebietsweise die Sonne durch, auch in den höheren Lagen der Alpen und der Schwäbischen Alb ist oberhalb des Hochnebels einiges an Sonne zu erwarten. Dagegen verbleiben große Teile der Osthälfte, des zentralen Mittelgebirgsraums und die tiefen Lagen im Südwesten und Süden unter den dichten hochnebelartigen Wolken. Im Westen zieht dann am Nachmittag auf der Vorderseite der Okklusion auch schon wieder mehrschichtige Bewölkung auf, aus der ein paar Tropfen Regen fallen können. Die Höchstwerte des Tages reichen von 7 Grad bei zähem Hochnebel bis 12 Grad im teils sonnigen Westen. In der Nacht zum Dienstag schwenkt der Kurzwelltrog in den Norden Deutschlands, ein Abtropfen findet bis dahin aber noch nicht statt. Gleichzeitig wird der schmale Geopotentialrücken nach Süd abgedrängt und flacht über dem Alpenraum deutlich ab. Der schmale Regenstreifen der Okklusion reicht ausgangs der Nacht etwa von Schleswig-Holstein über den Harz bis nach Nordbayern. Insgesamt wird dabei nicht allzu viel Regen erwartet, im Modellmittel sind etwa 2 bis 5 l/qm zu erwarten. Bei unveränderten Temperaturen in der unteren Troposphäre (um +2 Grad) bleibt die Schneefallgrenze zumeist bei um/über 1500 m und ist damit für die deutschen Mittelgebirge nicht relevant. Südlich der Donau kann der Rücken allerdings noch besser wirken, dort bleibt es die Nacht über bei mehrschichtiger Bewölkung überwiegend trocken. Vor allem im Südosten gehen die Temperaturen auf +3 bis 0 Grad zurück, in den Alpentälern und dem Bayerwald kann es auch leicht frostig werden. Ansonsten liegen die Minima bei 9 Grad an der Nordsee und 3 Grad in den zentralen Mittelgebirgen. In den tiefen Lagen des Südens bildet sich wieder Nebel oder Hochnebel, sonst ist der warnwürdige Nebel nur in den höheren Mittelgebirgen ein Thema. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 06 UTC Dienstag ... zieht der Kurzwellentrog nach Osten weiter und tropft schließlich nach Südpolen ab. Mit dem nachfolgenden Rücken dreht die Höhenströmung auf Südwest. Diese Wetterlage wird uns schließlich bis in die zweite Wochenhälfte hinein begleiten. Details dazu können in der Frühübersicht Kurzfrist und im Mittelfristbericht nachgelesen werden. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Modelle simulieren die Wetterlage ähnlich. Die leicht unsichere Verteilung der Regenmengen bewegt sich weit abseits von jeglicher Warnrelevanz. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Mag.rer.nat. Florian Bilgeri