SXEU31 DWAV 170800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Freitag, den 17.10.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen: H B Übergang in S a Keine markanten Entwicklungen. Synoptische Entwicklung bis Sonntag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Freitag... liegen wir auf der Ostseite eines blockierenden Hochs über den Britischen Inseln, dass sich zur Nordsee hin und im weiteren Verlauf nach Skandinavien ausbreitet. Östlich davon schwenkt ein markanter Kurzwellentrog über Südskandinavien nach Südosten, zusammen mit der Kaltfront eines Tiefs über der Ostsee. Sie greift nachmittags und abends auf den Norden über. Dabei nimmt der Druckgradient langsam zu und der auffrischende Wind bringt bessere Durchmischung, was in der Folge die Wolken mehr und mehr auflockern lässt. Die Hebung an der Kaltfront und einem nachfolgenden Trog bleibt aber relativ schwach und die Luftmasse wird postfrontal auch trockener. Zudem ist etwas Labilität nur in recht flacher Schicht zu finden, sodass die ausgelöst Regenfälle leicht konvektiven Charakter haben, aber schwach bleiben. Über der Mitte hält sich unter dem Hochdruckkeil starke, teils hochnebelartige Bewölkung, aus der ein bisschen Regen oder Sprühregen fällt. Im Süden und Südwesten zeigen sich nach Nebel auch einige Auflockerungen oder Aufheiterungen. Der im Norden etwas zulegende Nordwest-, hinter der KF auch Nordwind bringt es an den Küsten zu Böen der Stärke 7, vereinzelt 8. Zum Abend lässt der Wind von Westen wieder nach. In der Nacht zum Samstag zieht der Trog ins östliche Mitteleuropa und auf seiner Rückseite nähert sich die Achse des Höhenkeils, u.a. mit steigendem Bodendruck. Derweil kommt die Kaltfront zur Mitte, sie gerät dabei gänzlich unter den Einfluss, des dann von Skandinavien über Deutschland zu den Alpen reichenden Hochs. Der Süden und der Westen verbleiben unter Hochdruckeinfluss mit Nebel- und Hochnebel, sowie seltenen Auflockerungen. Im Osten sind einige Schauer unterwegs und über der Mitte nieselt es ein bisschen. Im Norden klart es postfrontal in trockener Luft auf. Dort sind dann vermehrt Frost in Bodennähe und stellenweise leichter Frost in 2m möglich. Die stärksten Böen (7 Bft) ziehen sich im laufe der Nacht zur vorpommerschen Ostseeküste zurück. Samstag... wird die Entwicklung durch einen sich formierenden Trog über dem Atlantik progressiver und der Höhenrücken nähert sich Mitteleuropa und das Bodenhochdruckgebiet verschiebt seinen Schwerpunkt über Deutschland nach Südosten. Die Reste der Kaltfront lösen sich unter dem Absinken über der Mitte und dem Südosten des Landes auf. Was bleibt sind gewisse Luftmassenunterschiede zwischen dem trockenkühlen Norden und Osten sowie der etwas feuchteren und milderen Luft im Südwesten. Die frontale Restbewölkung über dem Südosten und Teilen der Mitte lockert im Tagesverlauf etwas auf. Im Norden scheint verbreitet die Sonne, im Süden tut sie das, wenn sich Nebel und Hochnebel lichten, gebietsweise auch. Trotz reichlich Oktobersonne werden es im Norden nur wenig über 10°C, am Oberrhein gibt es bis 16°C. Letzte stärkere Böen aus Nord gibt es anfangs Richtung Odermündung, der Druckgradient verschwindet aber auch dort und im gesamten Osten, sonst bleibt der Wind meist schwach. In der Nacht zum Sonntag zieht der Hochschwerpunkt nach Südpolen und zur Slowakei. Die Strömung dreht dabei auf südwestliche Richtungen. Auf der Vorderseite des Tiefs westlich von Irland kommt bei uns Warmluftadvektion auf, die von Westen zur Bildung von hoher und mittelhoher Bewölkung führt. Diese dämpft die Ausstrahlung und hält die Temperatur über der Westhälfte im Plusbereich. Sonst kann es bei entkoppelter Grenzschicht kräftig abkühlen und es tritt in der Osthälfte recht verbreitet leichter Frost zwischen 0 und -4°C auf. Auf den Bergen und über der Nordsee frischt der Südostwind im Laufe der Nacht auf, ist aber ohne Warnrelevanz. Sonntag... verschwindet das für längere Zeit bei uns bestimmende Hochdruckgebiet über Südosteuropa. Das hochreichende und steuernde Tief liegt bei Irland und auf seiner Vorderseite legt die südliche bis südwestliche Strömung über Deutschland zu. Warmluftadvektion und kleinere Tröge führen zu Hebung, die im Westen und der Mitte zu aufziehender Bewölkung führt, durch die die Sonne zeitweise hindurchscheinen kann. In der Nordosthälfte und ganz im Süden (leegestützt) scheint die Sonne längere Zeit. Regen fällt wahrscheinlich auch ganz im Westen noch nicht, u.a. weil das okkludierende Frontensystem noch weit weg über GB und Westfrankreich liegt. Die auflebende Strömung bringt im höheren Bergland und über der Nordsee auffrischenden Südostwind mit Böen 7 Bft, exponiert Bft 8. In der wieder wärmeren Luftmasse, in der in 850 hPa 5 bis 10°C erwartet werden, sind Maxima von 11 bis 18°C im Programm (von Nordost nach Südwest, Oberrhein). In der Nacht zum Montag kommt der weitgehend okkludierte Tiefausläufer ostwärts voran und greift mit schauerartigen Regenfällen auf Westdeutschland über. Die vorlaufende Bewölkung verhindert auch im Osten einen stärkeren Temperaturrückgang, sodass es in 2m meist frostfrei bleibt. Bodenfrost gibt es dort schon noch. Der Südostwind legt mit Annäherung der Okklusion noch etwas zu. Auf exponierten Bergen sind Sturmböen 9 Bft möglich (Feldberg-Schwarzwald, Brocken) und auch in einigen Leelagen der Mittelgebirge kann es Stärke 6-7 Böen geben. Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die Modelle simulieren ähnlich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Bernd Zeuschner