SXEU31 DWAV 201800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 20.11.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Zunehmend ruhiges Hochdruckwetter, besonders über der Mitte und dem Süden teils mit eisigen Nächten. Am Alpenrand winterlich mit Neuschnee und Frost. Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... erstreckt sich ein umfangreicher Langwellentrog von Skandinavien über Mittel- und Westeuropa bis ins westliche und zentrale Mittelmeer. Im Verlauf dieser Kurzfrist tropft dieser Trog zumindest teilweise über dem zentralen Mittelmeer ab und sorgt dort für turbulentes Wetter. Uns betrifft diese Entwicklung aber nur am Rande. Bei uns zieht nun das Bodentief TALA in Richtung Ostsee ab und nachfolgend sorgt eine Keilpassage für eine recht stabile Kurzfrist (einhergehend mit dem Bodenhoch ZULEIKA). Heute Nachmittag und Abend ziehen rückseitig von TALA leichte Niederschläge durch, die den Osten und Süden der Republik betreffen. Die Schneefallgrenze liegt dabei meist um 300 m, die Liegenbleib-Grenze aber eher um 500 m, wobei die meisten Schneefallwarnungen im Verlauf des Nachmittags auslaufen. Besonders im Nordwesten scheint die Sonne bis zum Untergang für längere Zeit, während sonst ein Wechsel aus dichten Wolkenfeldern und etwas Sonnenschein bzw. größeren blauen Flecken dominiert. Besonders im Osten bleibt es bis zum Abend meist wolkenverhangen. Die abendlichen Werte liegen zwischen +4 Grad am Niederrhein und -1 Grad im Grenzbereich zu Dänemark sowie allgemein im Bergland (Gipfellagen bereits teils um -4 Grad). Der Wind kommt schwach bis mäßig, im Nordosten auch frisch aus West, im Nordosten aus Nordwest und frischt im Umfeld der Ostsee zeitweise böig auf (Bft 7). In der Nacht zum Freitag sorgt Druckfall südlich der Alpen für einen zunehmenden Aufgleitprozess, der inneralpin und dem direkten Alpenvorland die Nacht über etwas Neuschnee beschert (2 bis 5 cm, in Staulagen und inneralpin bis 10 cm). Im Südwesten können sich entlang der Höhentrogachse noch einige leichte Schneeschauer die Nacht über halten und über der Deutschen Bucht treten bei höhenkalter Luftmasse (H5 um -38 Grad) einige kräftige (lokal gewittrige) Schauer auf. Auch im Umfeld der Ostsee (und da besonders auf Rügen) kann es die Nacht über einige Schneeregen- oder Regenschauer geben, im Binnenland als leichte Schneeschauer fallend. Ansonsten verläuft die Nacht neben regionalen Nebelfeldern meist klar und trocken, südlich des Mains und im Umfeld der Oder hingegen meist wolkenverhangen. Je nach Aufklaren wird es über der breiten Mitte so richtig frostig mit Minima zwischen -5 und -9 Grad. Besonders die deutsche Modellkette hebt im det. Lauf, aber auch im Ensemble einige der zentralen Mittelgebirgsbereiche mit Minima von -10 bis -14 Grad hervor, was besonders mit etwas Schnee lokal nicht ausgeschlossen werden kann. Letztendlich erscheint aber ICON in der Flächenausdehnung (für strengen Frost) sehr offensiv aufgestellt. Mit der Bewölkung im Süden und Osten verbleiben die Minima bei 0 bis -4 Grad, peripher der Küsten sogar im leichten Plus. Regional muss mit Glätte gerechnet werden (vor allem mit dem im Südwesten abklingenden bzw. am Alpenrand neu auftretenden Niederschlag). Der Nordwestwind spielt nur noch im Umfeld der Ostsee eine warnrelevante Rolle (Bft 7, exponiert Bft 8 auf Rügen), schwächt sich aber ausgangs der Nacht allmählich ab. Ansonsten dominiert meist nur ein schwacher Wind. Freitag ... sorgt die Keilachse für einen meist sonnigen Tag im gesamten Norden, während im Süden noch die leichten Aufgleitprozesses des Mittelmeertiefs andauern. 4 bis 8 cm, im Stau um 10 cm Neuschnee sind am Alpenrand zu erwarten mit nordwärts ausgreifend rasch abnehmenden Mengen. Die letzten Böen auf Rügen aus Nordwest klingen alsbald ab, sodass meist nur ein schwacher Wind aus Südwest bis West im Norden und ein mäßiger Wind aus Nordost im Süden zu erwarten ist. Wenigsten von den Temperaturwerten wird dies ein recht winterlicher Tag mit +1 bis +4 Grad im Norden (küstennah etwas höher) und sonst -2 bis +2 Grad. Im Bergland und häufig auch im Süden tritt leichter Dauerfrost auf. In der Nacht zum Samstag klingen die letzten Schneefälle am Alpenrand ab und nachfolgend verläuft die Nacht meist klar und trocken. Einzig im Norden ziehen wiederholt ausgedehnte Wolkenfelder durch, teils ist es dort auch hochnebelartig bedeckt. Die Minima liegen im Bergland sowie in geschützten Senken- und Muldenlagen über der Mitte und dem Süden häufig bei um oder unter -10 Grad und auch sonst wird es mit -5 bis -9 Grad eisig kalt. Im Norden schützen die Wolkenfelder etwas und dämpfen die Abkühlung auf 0 bis -4 Grad ab, küstennah mit leichten Plusgraden. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC Samstag ... gibt es keine nennenswerten Änderungen zum Vortag und schon gar nicht zur Frühübersicht. Tagsüber häufig sonnig, im Norden mit teils ausgedehnten Wolkenfeldern und auch die Nacht zum Sonntag verläuft meist klar. Allerdings verdichten sich die Wolkenfelder im Nachtverlauf von Westen und deuten auf ein nahendes, teilokkludiertes Frontensystem an. Inwieweit dort ausgangs der Nacht auch schon erster Niederschlag fällt ist noch sehr unsicher. Nach Höchstwerten von -3 bis +4 Grad (küstennah etwas milder) erwartet die Mitte und den Süden erneut eine eisige Nacht mit Minima zwischen -5 und -10 Grad, in prädestinierten Regionen auch etwas darunter. Im Nordwesten wird es mit 0 bis -4 Grad weniger eisig. Der besonders im Westen und Norden zunehmend auf südliche Richtung drehende Wind frischt über der Deutschen Bucht stark böig, zeitweise auch stürmisch auf, während sonst bei meist nur schwacher Windbewegung im Süden natürlich keine Warnschwellen erreicht werden. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Numerik erfasst die insgesamt ruhige Kurzfrist sehr gut. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Helge Tuschy