SXEU31 DWAV 250800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 25.12.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen: Übergang von SEa zu HB Anfangs in Hochlagen stürmische Böen, exponiert Sturmböen. Im Tagesverlauf Windabnahme. Kommende Nacht im Osten örtlich strenger Nachtfrost unter -10 Grad. Ab Morgen Abend im Nordosten, am Samstag auch im Osten und im Mittelgebirgsraum vereinzelt markante Glätte durch gefrierenden Sprühregen. Dann an der See auch auffrischender Nordwest- bis Nordwind und im Raum Rügen stürmische Böen möglich. Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Donnerstag... Am heutigen 1. Weihnachtsfeiertag verlagert sich das Höhenhoch vom südlichen Nordmeer nach Südnorwegen, die zugehörige Bodenhochdruckzone erstreckt sich vom Nordmeer bis zum Balkan. Ihre Achse verlagert sich von der westlichen Ostsee nach Nordostdeutschland, so dass es dort gegen Abend schwachwindig wird. Bodennah hält ansonsten die trockene Ostströmung an, wobei bodennah weiter kalte Luft zu uns kommt. Durch Absinken sinkt die Inversion auf 900 bis 500 m, im Nordosten fast bis zum Boden und in 850 hPa wird es mit dem Absinken milder, die Temperaturen steigen auf Werte zwischen -1 Grad im Osten und bis +4°C im Südwesten. Das Absinken führt vor allem im Westen und Norden zu teils wolkenarmen Verhältnissen. Reste tiefer Bewölkung hält sich vor allem im Südwesten und von der Lausitz bis nach Nordhessen. Niederschläge gibt es kaum. Während es im Thüringer Becken teils mäßigen Dauerfrost gibt, liegen sonst die Höchstwerte zwischen -4 Grad im Osten und +1 Grad in der Wetterau und teils an der See. Im Südwesten sind Werte bis +3 Grad möglich. Der Druckgradient fächert auch im Südwesten mehr und mehr auf, vor allem im Bergland gibt es aber noch steife bis stürmische, exponiert Sturmböen aus Ost. Auch dort aber mit abnehmender Tendenz. In der Nacht zum Freitag gibt es bei geringer Bewölkung verbreitet leichten bis mäßigen, im Osten lokal auch strengen Frost. Vor allem in Südwestdeutschland und im südlichen Teil von Ostdeutschland (besonders im Thüringer Becken) hält sich Hochnebel. Auch kann es im äußersten Nordosten gegen Morgen Wolkenfelder geben, teils auch in unteren Schichten, da dort der Wind auf West bis Nordwest dreht und somit von der See her feuchtere Luft einströmt. Es bleibt trocken und Glätte ist die Ausnahme. Einzelne steife bis stürmische Böen sind Kamm- und Gipfellagen vorbehalten. Freitag... kommt der Höhentrog über Osteuropa nach Süden voran und erreicht das Schwarze Meer. Gleichzeitig kommt es über dem Nordmeer von Grönland her zu einem weiteren Trogvorstoß. Unser Höhenhoch wird dadurch etwas nach Süden gedrückt und schwächt sich ein wenig ab, westlich von Island baut sich aber bereits ein neuer Rücken auf. Somit verlagert unser Hochdruckgebiet seinen Schwerpunkt mehr und mehr westwärts ins Seegebiet südlich von Island mit einer großen 1040 hPa-Kernisobare. Von ihm ausgehend reicht ein Keil nach wie vor über die Nordsee und Nordwestdeutschland bis nach Sachsen. Damit sickert auf der Nordostseite der Keilachse feuchtere und etwas mildere Meeresluft ein, die durch tiefe Schichtbewölkung gekennzeichnet ist. Diese dehnt sich etwas weiter nach Südwesten aus und erreicht etwa die Elbe, zumindest nach Norden hin. Vereinzelt fällt etwas Sprühregen (mit anfänglicher Glättegefahr) aus den tiefen Wolken, meist ist es aber trocken. Ansonsten dominiert auch am 2. Weihnachtsfeiertag Hochdruckeinfluss mit einer kräftigen Inversion, die aber noch etwas absinkt. In 850 hPa liegen die Werte zwischen 7 Grad im Südwesten und 3 Grad in der Osthälfte. Somit ragen die höchsten Gipfel der süddeutschen Mittelgebirge und auch die Voralpengipfel vielfach heraus und dort dürfte es mit Werten über 5 Grad recht mild werden. Aber auch in den Niederungen geht es wieder ein wenig bergauf. Dauerfrost gibt es nach wie vor besonders bei lokal beständigem Hochnebel im Süden sowie gebietsweise im Osten Deutschlands (vor allem nach Süden hin), aber auch sonst noch vereinzelt. Auch in den übrigen Regionen bleibt es mit 0 bis 4 Grad recht kalt. In den Kamm- und Gipfellagen einiger Mittelgebirge weht noch lebhafter Südostwind, der aber meist nicht mehr warnrelevant sein sollte. In der Nacht zum Samstag verlagert sich die Keilachse etwas nach Südwesten und somit kommt die tiefe Bewölkung weiter nach Südwesten voran und überschreitet die Elbe. Vereinzelt fällt etwas Sprühregen, der dann zu markanter Glätte führen kann. Nur ganz im Nordosten und an der See ist es meist frostfrei, so dass Glätte kaum möglich ist. Ansonsten ist der Himmel klar, wenn man von Nebel und Hochnebel im Südwesten einmal absieht. Es gibt leichten bis mäßigen Frost, im östlichen Bergland mit geringer Wahrscheinlichkeit auch strengen Frost. Vereinzelt gibt es Reifglätte. Der Wind weht meist nur schwach. Samstag... verlagert sich das hochreichende Hoch ins Seegebiet zwischen Island und Hebriden und sein Keil reicht sowohl am Boden als auch in der Höhe über Bayern bis zum nordwestlichen Balkan. Nordwestlich der Keilachse überquert die schwache Kaltfront eines zur Barentssee ziehenden Tiefs den Nordosten Deutschlands, so dass dort die Temperatur in 850 hPa von teils mehr als 5 Grad bis zum späten Abend auf 0 bis -6 Grad absinkt. Mit der Front ist meist nur tiefe Bewölkung verbunden, aus der nur vereinzelt etwas Nieselregen fällt. Diese Bewölkung kommt bis zum Abend bis nach Sachsen und Nordhessen sowie bis zum Rheinland voran und postfrontal reißt die Wolkendecke am Nachmittag und am frühen Abend zwischen unterer Oder und dem Emsland wieder auf. Eventuell besteht durch den Sprühregen vor allem im Osten anfangs örtlich Glättegefahr. Mit der einströmenden maritimen Luftmasse wird meist der Dauerfrost durchbrochen und die Temperaturen steigen auf 1 Grad im Süden und 6 Grad im Nordwesten, an der Nordsee gar 7 oder 8 Grad. Werte bei 0 Grad oder knapp darunter sind noch im östlichen Mittelgebirgsraum und an der oberen Donau denkbar. Der Wind frischt vorübergehend auf und kommt im Süden aus Nordost, im Norden aus Nordwest, gegen Abend aus Nord. An der Küste gibt es steife, exponiert stürmische Böen (Vorpommern). In der Nacht zum Sonntag ändert sich die Druckverteilung nur wenig, die tiefe Bewölkung wird weiter nach Süden gesteuert und erreicht auch die Südpfalz sowie Nord- und Ostbayern, eventuell sogar das nördliche Alpenvorland. In den bewölkten Gebieten in der Mitte und im Süden ist vereinzelt Sprühregen möglich, der auf dem noch gefrorenem Boden gefrieren kann. Im Norden und Osten Deutschlands klart der Himmel auf und vor allem im südlichen Norddeutschland, wo der Wind ´einschläft´, ist Nebel möglich. Verbreiten gibt es leichten Frost zwischen -1 und -4 Grad, ganz im Süden kann es auf -5 Grad oder darunter abkühlen. Stellenweise wird es glatt. Im Küstenbereich ist es teils frostfrei. Der Wind schwächt sich ab und ist in der 2. Nachthälfte auch an der See meist nicht mehr warnwürdig. Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die externen Modelle simulieren die synoptischen Basisfelder sehr ähnlich. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Olaf Pels Leusden