SXEU31 DWAV 251800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Donnerstag, den 25.12.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Meist trocken-kaltes Winterwetter. Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... liegt Deutschland an der Südflanke eines blockierenden Höhenhochs, dessen Schwerpunkt sich bis Freitagfrüh von der nördlichen Nordsee nach Südnorwegen verlagert. Dieses Hoch wird von Trögen westlich von Island und über Osteuropa flankiert. Höhentiefs über der Biskaya und Südeuropa wirken stabilisierend. Im Bodendruckfeld ist, ausgehend von dem Hoch über der nördlichen Nordsee, ein Keil über den Nordosten Deutschlands hinweg nach Südosteuropa gerichtet. In dessen Bereich kommt die eingeflossene kontinentale Polarluft zur Ruhe, so dass sich bei längerem Aufklaren strenger Frost einstellt. Auch sonst ist flächendeckend leichter bis mäßiger Frost zu erwarten. In den anderen Gebieten bleibt hin zu tieferem Druck über Südwest- und Südeuropa etwas Gradient bestehen. Daher können anfangs in Hochlagen der östlichen Mittelgebirge noch Sturmböen Bft 8/9 zustande kommen. In der Nacht zum Freitag schwenkt die Keilachse ein wenig südwärts. Zudem bewirkt nach Südwesten hin schwache Kaltluftadvektion einen leichten Druckanstieg, so dass der Gradient aufweicht und ab Mitternacht keine warnrelevanten Böen mehr auftreten. Nebel bzw. tiefer Stratus ist auf die bei einer östlichen bodennahen Komponente anfälligen Regionen (Thüringer Becken und Teile Süddeutschlands östlich des Schwarzwaldes) beschränkt. Ansonsten friert der Nebel aus bzw. die Luftmasse ist hierzu zu trocken. Freitag ... läuft an der Nordflanke des blockierenden Hochs von Ostgrönland kommend ein Trog nach Südosten ab und erreicht die Norwegische See. Hierdurch wird das Hoch mit seinem östlichen Teil etwas nach Süden gedrückt. Weiter westlich, d.h. über dem mittleren Nordatlantik regeneriert sich das Hoch. Dieser Prozess zeigt sich deutlicher im Bodendruckfeld - hier schwächt sich der über Südnorwegen liegende Teil des Hochs ab, wogegen sich über dem mittleren Nordatlantik ein neues Hoch aufbaut. Der von dem Hoch ausgehende, über den Nordosten Deutschlands südostwärts gerichtete Keil wird in seinem östlichen Teil durch einen markanten, in Richtung Schwarzes Meer vorstoßenden Trog abgebaut. Diesem Trog ist eine schwache Warmfront vorgelagert. Diese streift den Nordosten Deutschlands, wobei sich deren Wetterwirksamkeit auf tiefe Wolkenfelder beschränkt. Ansonsten ergibt sich hinsichtlich Nebel und tiefem St ein ähnliches Bild wie heute. Nicht nur in diesen Gebieten, sondern auch im mittleren Bergland und in einigen Tallagen hält sich leichter bis mäßiger Dauerfrost. In der Nacht zum Samstag stellt sich vollends eine schwachgradientige Lage ein, was die Luftmasse zur Ruhe kommen lässt. An der Nordostflanke des Bodenkeils ist in den Norden und Nordosten von der Nordsee her feuchtere Luft eingesickert, was in diesen Gebieten vermehrt St-Bewölkung oder Nebel zur Folge hat. Frostfrei bleibt es wahrscheinlich nur unmittelbar an der See und in Vorpommern. Ansonsten stellt sich leichter bis mäßiger Frost ein, Nebelnässen kann örtlich zu Glätte führen. Darüber hinaus kann sich auch am südlichen Oberrhein, am Hochrhein, in der Bodenseeregion und von Oberschwaben ostwärts noch einmal Nebel bilden oder sich verdichten. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC Samstag ... läuft der o.g. Trog von Skandinavien kommend südostwärts bis nach Weißrussland ab. Dessen schwache Kaltfront streift in maskierter Form den Nordosten Deutschlands mit geringen Niederschlägen (durchweg unter 0,5 mm innerhalb von 12 Stunden). Diese zeichnen sich von Vorpommern bis in die Niederlausitz ab und können als Schneegriesel, aber auch als gefrierender Sprühregen (mit örtlichem Glatteis) fallen. Zudem frischt mit Frontpassage zunächst an der Ostsee der Wind mit Böen Bft 7 exponiert Bft 8 aus West auf. Später ist des an der Nordfriesischen Küste der Fall. An der Nordsee flaut der Wind nach Frontpassage alsbald ab, an der Ostseeküste Vorpommerns bleibt es auch nach Winddrehung auf Nord mit Böen Bft 7 vereinzelt Bft 8 windig. Postfrontal klart es auf; auch südlich der Mittelgebirgsschwelle scheint längere Zeit die Sonne. In Teilen Mittel- und Süddeutschlands hält sich leichter Dauerfrost, ansonsten sind abseits des Küstenbereichs meist niedrige einstellige Temperaturmaxima zu erwarten. In der Nacht zum Sonntag rückt die Kaltfront bis zu den Alpen vor. Geringe Niederschläge, die meist als Schneegriesel fallen, zeichnen sich im Stau der östlichen Mittelgebirge ab. Ansonsten bleibt es trocken. An der Ostsee flaut in der zweiten Nachthälfte der Wind ab und ist Sonntagfrüh nicht mehr warnrelevant. Abgesehen vom unmittelbaren Küstenstreifen ist erneut leichter bis mäßiger Frost zu erwarten. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die vorliegenden Modelle stützen die oben beschriebene Entwicklung. Anhand der synoptischen Basisfelder lassen sich keine prognoserelevanten Unterschiede ableiten. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Thomas Schumann