SXEU31 DWAV 021800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Mittwoch, den 02.04.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Im Südwesten abnehmender Wind. Dann unter Hochdruckeinfluss ruhiges Wetter und vorübergehende Erwärmung. Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... befindet sich eine kräftige Höhenantizyklone über Südskandinavien, die ein entsprechend starkes Bodenhoch namens Noemi stützt. Diesem steht ein südwesteuropäischer Höhentiefkomplex gegenüber, der zwei deutlich voneinander getrennte Kerne westlich Portugals und über Westfrankreich besitzt. Ein ebenso entsprechend starkes Bodentief (international: Nuria) befindet sich im Seegebiet vor Galicien. Dieses beeinflusst unser Wetter dahingehend, dass es im Zusammenspiel mit Noemi über Deutschland für einen recht kräftigen Gradienten sorgt, so dass es heute tagsüber im Südwesten des Landes für steife, bisweilen sogar stürmische Böen aus Ost gereicht hat. Auf der Hornisgrinde gab es Nachmittag noch Sturmböen. Mit dem Ostwind gelangt eine Luftmasse ursprünglich polaren Ursprungs zu uns, die aber strahlungsbegingt schon ordentlich Erwärmung erfahren hat, so dass die Klassifikation am ehesten einer xPs oder schon einer xSp entspricht. Unter Hochdruckeinfluss ist diese Luftmasse auch recht stark abgetrocknet, schräg über der Mitte Deutschlands liegt aber aktuell noch eine Schliere feuchterer Luft in allen Niveaus, die für Bewölkung in allen Stockwerken sorgt. In der Nacht zum Donnerstag zieht das französische Höhentief rasch westwärts und wird dabei zunehmend von dem weiter südwestlich liegenden absorbiert. Das sorgt dafür, dass der Gradient über ganz Deutschland langsam auffächert. Zusammen mit dem Tagesgang des Windes reicht es dann im Flachland für keine warnwürdigen Böen mehr, im höheren südwestlichen Bergland reicht es anfangs noch für steife bis stürmische Böen, in den Kammlagen des Nordschwarzwaldes auch noch für Sturmböen, alles aber mit abschwächender Tendenz. Die etwas feuchtere Luft kommt noch etwas nach Südwesten voran, insgesamt soll aber die Bewölkung im Nachtverlauf weniger werden. In großen Teilen des Landes verläuft die Nacht sowieso klar. Für leichte Frostgefahr, oder zumindest Bodenfrostgefahr reicht es in großen Teilen des Nordostens, wo bei recht schwachem Ostwind 2-m-Temperaturen zwischen 3 und -2°C erwartet werden, direkt am Wasser bleibt es milder. In der durch immer noch spürbaren Wind besser durchmischten Luftmasse im Südwesten, wo es auch leicht feuchter ist, bleibt es mit 7 bis 4°C milder. Richtung Südosten wird es dagegen auch etwas kühler und es kann zumindest im Bergland für leichten Frost reichen. Nebelbildung sollte die absolute Ausnahme bleiben und wenn überhaupt im windschwachen Nordosten stattfinden. Am Donnerstag ... zieht sich der Höhentiefkomplex noch etwas nach Westen zurück und über Ostfrankreich und Westdeutschland steigt das Geopotential, so dass das Höhenhoch sich zunehmend mit einem Keil über dem westlichen Mittelmeer verbindet. Der Geopotentialanstieg sorgt auch für einen Anstieg des Bodendrucks im Südwesten, so dass sich der Gradient über Deutschland weiter verringert. Im Südwesten bleibt er aber immer noch stärker als im Nordosten. Im Südwesten lebt der Wind im Tagesgang wieder mäßig auf, bleibt dann aber unter den Warnschwellen. Im Nordosten weht er dann meist schwach bis mäßig aus Nordost. Über das Wetter brauchen nicht viele Worte verloren werden: Es bleibt weitgehend wolkenlos. Dabei kann die Sonne die bei uns liegende Luftmasse weiter erwärmen und bis zum Abend werden in 850 hPa meist 5 bis 8°C erreicht. Die Höchstwerte erreichen dann in den meisten Landesteilen zwischen 16 und 22°C, mit den höchsten Werten im Südwesten. Nur auf den Inseln und an den Küsten bei auflandigem Wind muss mit Höchstwerten zwischen 9 und 13°C gerechnet werden. In der Nacht zum Freitag ändert sich wiederum nicht viel. Unser Hoch hat mittlerweile seinen Kern auf das Nordmeer verlagert und dort den Namen Olivia angenommen. Es verbindet sich brückenartig über den Nordosten Deutschlands hinweg mit einem schwächeren Hoch über Südostmitteleuropa, das den Namen Noemi übernimmt. Damit schläft der Wind in der Nordosthälfte vielfach ein, an der Ostsee dreht er sogar schon auf West. Im Südwesten weht er noch schwach aus Ost. Durch den äußerst schwachen Wind in der Nordosthälfte ist von dort bis zur Mitte die Nebelneigung etwas höher als in der Nacht zuvor, dennoch sollten Nebelfelder die Ausnahme bleiben. Meist bleibt der Himmel komplett klar. Trotz etwas höheren Ausgangsniveaus kann in der windschwachen Nacht die bodennahe Schicht wieder stark auskühlen, so dass es vor allem in einigen Tälern und Niederungen örtlich leichten Frost bis -2°C geben kann. Meist bleibt es aber bei 4 bis 1°C frostfrei. Noch etwas milder mit etwa 7 bis 5°C kann es ganz im Westen, aber aufgrund einer sehr flachen Inversion auch in höheren Lagen, auf Hügeln und Kuppen bleiben. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC Am Freitag ... wurde in der Frühübersicht hinreichend behandelt. Signifikante neue Erkenntnisse liefern die jüngsten Läufe nicht. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die synoptische Entwicklung wird von den vorliegenden Modellen gut übereinstimmend beschrieben. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl.-Met. Peter Hartmann