SXEU31 DWAV 261800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Dienstag, den 26.08.2025 um 18 UTC SCHLAGZEILE: Nachts in der Südhälfte neben Schauern auch einzelne, teils markante Gewitter nicht ganz ausgeschlossen. Am Mittwoch vor allem im Süden, gegen Abend auch im Osten einzelne markante Gewitter (Unwetter nicht ausgeschlossen), in der Nacht zum Donnerstag und am Donnerstag neben weiteren Gewittern gebietsweise auch mehrstündiger Starkregen. Unwetter nicht ausgeschlossen. Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 06 UTC ---------------------------------------------------------------- Aktuell ... In der Nacht zum Mittwoch schwenkt der bei uns liegende Höhenkeil nach Westpolen, wird aber bis 00 UTC über dem Westen Deutschlands regeneriert. Der entstehende neue Höhenkeil erreicht mit seiner Achse bis Mittwochfrüh eine Linie Ostbayern-westlichen Ostsee. Im Süden (etwa südlich des Mains, nach Osten hin bis in die östlichen Mittelgebirge) breitet sich die feuchte und potentiell instabile Luft (Cape-MU zwischen 50 und 500 J/Kg) bis nach Ostbayern aus und sorgt für einzelne Schauer oder teils markante Gewitter. Die Unwettergefahr ist äußerst gering. Ansonsten ziehen hohe und mittelhohe Wolkenfelder durch, die vereinzelt ein paar Tropfen Regen zurücklassen. Es gibt eine recht milde Nacht mit Werten zwischen 18 Grad am Oberrhein und 10 Grad an der Neiße. Der Wind weht abgesehen von starken bis stürmischen Gewitterböen schwach bis mäßig aus Südost bis Südwest. Mittwoch ... Der über Deutschland liegende Höhenkeil schwenkt nach Polen und in der rückseitigen südwestlichen Strömung kommt die schwache Kaltfront vom ehemaligen Hurrikan ERIN über der Mitte und dem Süden Deutschlands durch Wellenbildung kaum noch weiter nach Osten und Südosten voran. Eine weitere Kaltfront von ERIN schwenkt über England und Nordwestfrankreich ostwärts und durch vorderseitige WLA regeneriert sich der Höhenkeil von Westen respektive die Strömung wird in Westdeutschland zum Abend wieder antizyklonaler. Allerdings gelangt weiterhin sehr warme und feuchte Luft nach Deutschland, wobei die PPWs verbreitet um 30 mm, im Süden sogar bei 40 mm liegen. Zudem baut sich in der Südhälfte verbreitet Cape-ML auf mit Werten zwischen 500 und 1000 J/Kg bei teils mäßiger Scherung. Selbst im Norden und Osten gibt es gebietsweise ein paar hundert J/Kg Cape, punktuell gar über 500 J/Kg. Allerdings ist die Troposphäre durch den Höhenkeil gedeckelt und insofern sind die Signale für Schauer und Gewitter zunächst nur gering. Am ehesten sind wieder im Südwesten hinter der Keilachse Schauer und Gewitter zu erwarten. Die Modelle berechnen gebietsweise 0,5 bis 5, örtlich gut 10 mm Regen und vereinzelt über 20 mm. Die Wahrscheinlichkeit von Starkregen über 20 mm ist am Vormittag nach ICON-D2-EPS am Vormittag auch im Südwesten praktisch gleich null. Am Nachmittag steigt dann im Südwesten die Wahrscheinlichkeit örtlich auf 5 bis 20 Prozent. Es bleibt bei sommerlichen Höchsttemperaturen zwischen 25 und 29 Grad, an der See und im hohen Bergland ist es etwas kühler. Der Wind weht abgesehen von Gewitterböen meist nur schwach aus Südost bis Südwest. In der Nacht zum Donnerstag schwenkt der Höhenkeil nach Polen und vor dem sich amplifizierenden und zur Biskaya ziehenden Trog steilt sich die Südwestströmung etwas auf und flattert leicht. Damit breiten sich die schauerartigen Regenfälle und einzelnen Gewitter vor und im Bereich der schleifenden Kaltfront von Südwestdeutschland nach Nordosten bis in den Osten Deutschlands aus, wobei kleinräumig bei ICON-D2 auch Regenmengen über 25 mm in 12 Stunden fallen können, vereinzelt sogar über 40 mm (Südbaden, Osthessen). Die ICON-EPS-Wahrscheinlichkeiten für Starkregen über 20 mm in 6 Stunden sind in der 1. Nachthälfte im Südwesten, in der 2. Dann über der Mitte deutlich erhöht (10 bis 40 Prozent) mit geringen Wahrscheinlichkeiten für Unwetter über 35 mm. Für Gewitter bleibt die Luft ausreichend potentiell instabil mit Cape-MU-Werten zwischen 200 und 600 J/Kg bei recht hohen PPWs zwischen 30 und 40 mm. In Nordwestdeutschland gestaltet sich das Wetter postfrontal stabiler, es regnet nur vereinzelt und Gewitter sind nach derzeitigem Stand unwahrscheinlich. Die 2. Kaltfront von ERIN erreicht Donnerstagfrüh erst die holländische Küste und der Regen dieser Front greift noch nicht auf uns über. Auch vor der östlichen Kaltfront sollte ganz im Südosten Deutschlands durch Leeeffekte praktisch kein Regen fallen. Es bleibt recht mild mit Tiefstwerten zwischen 18 Grad am Rhein und 12 Grad in Südostbayern. Abgesehen von Gewitterböen ist es schwachwindig. ---------------------------------------------------------------- Synoptische Entwicklung bis Freitag 06 UTC Donnerstag ... Die großräumige synoptische Entwicklung entspricht der Beschreibung aus der Frühübersicht. Der Haupttrog des hochreichenden Tiefs bei den Hybriden erreicht zum Tagesende den Westen Deutschlands und Freitagfrüh den Osten, wobei sich aber über Frankreich der Trog später regeneriert. So haben wir es mit der Trogvorderseite und dem unmittelbaren Trogbereich zu tun in der eingeströmten sehr feuchten und warmen, potentiell instabilen Luftmasse. Die PPWs steigen noch etwas an auf 30 bis 45 mm und die Cape-ML-Werte erreichen tagsüber 200 bis knapp 600 J/Kg bei mäßiger Scherung. In der auf Süd- bis Südwest zurückdrehenden Strömung bildet sich eine Frontalwelle, die mittags über Tschechien und abends über Westpolen liegt. Die Modelle zeigen auf der etwas kühleren Seite (also bei uns) ein breites Wolken- und Regenband, das den Süden und Osten Deutschlands betrifft. Dabei sind auch einzelne Gewitter eingelagert. Eine weitere Kaltfront erreicht mit Schauern und einzelnen Gewittern abends den Westen Deutschlands. Tatsache ist, dass die Wahrscheinlichkeit für Starkregen nach ICON-D2-EPS am Vormittag im Südwesten und in der Mitte am größten ist und am Nachmittag und Abend die stärksten Regenfälle den Süden und Osten Deutschlands beeinflussen, wobei weiterhin auch mehrstündiger Starkregen dabei sein kann. In der 2. Nachthälfte ziehen sich die Regenfälle unter Abschwächung in den Südosten zurück. Modellvergleich und -einschätzung ---------------------------------------------------------------- Die Entwicklung wird nun auch von den externen Modellen recht einheitlich berechnet. Allerdings ist unklar, wie viel Konvektion am Donnerstag in dem entstehenden Regengebiet vorkommt. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Olaf Pels Leusden