SXEU31 DWAV 150800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Mittwoch, den 15.01.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen: BM Nur anfangs Glatteis, tagsüber Entspannung der Glätte. In den nächsten Tagen keine markanten Entwicklungen. Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Mittwoch... hat eine schwache Warmfront den Höhenrücken über Westeuropa und das Bodenhoch über Frankreich umrundet und zieht über dem Südosten Deutschlands Richtung Alpen ab. Dabei treten im Südosten und Süden noch gebietsweise leichte Niederschläge auf, die häufiger als in den Modellen suggeriert in flüssiger Phase mit Glatteisgefahr fallen. Das dürfte an einer kleinen warmen Nase in 900 hPa liegen, die modellseitig unterschätzt wurde. Aktuell mischen sich im Süden aber doch vermehrt Schneemeldungen unter den Glatteisregen. Heute tagsüber weitet sich der Höhenkeil über England und Dänemark bis zum Baltikum aus und kippt etwas nach Südosten. Das Bodenhoch über Westeuropa kräftigt sich und verschiebt seinen Schwerpunkt allmählich in Richtung Deutschland. Mit der nordwestlichen bis nördlichen Höhenströmung kommt es im Stau von Erzgebirge und Alpenrand noch zu etwas kräftigeren Niederschlägen, die hier, wie in tieferen Lagen dann doch mehr und mehr in die feste Phase übergehen sollten und in den nächsten Stunden außer im Alpenstau deutlich nachlassen. Während im Erzgebirge bis mittags wenige cm Schnee fallen, können am Alpenrand bis in die Nacht auf Donnerstag 2 bis 5 cm, vereinzelt bis 10 cm Neuschnee fallen. Die Glatteissituation im zentralen Mittelgebirgsraum, im Südwesten und Süden entspannt sich mit langsam steigenden Temperaturen und weiter nachlassenden Niederschlägen erst im weiteren Verlauf des Vormittags. Ansonsten passiert heute nicht allzu viel. Verbreitet hält sich in der feuchten Grundschicht starke Bewölkung, aus der aber kaum Niederschlag fällt. Auflockerungen sind am ehesten ganz im Südwesten und zu den Küsten hin zu finden. In den östlichen und südlichen höheren Berglagen bleibt es bei leichtem Dauerfrost, sonst liegen die Maxima zwischen +1°C im Südosten und bis +7°C im Nordwesten. In der Nacht auf Donnerstag legt sich das Bodenhoch mit seinem Zentrum über die Mitte des Landes, sodass sich das Absinken verstärkt und die dichte Wolkendecke über der Südhälfte in der aufkommenden schwachen östlichen Strömung Lücken bekommt. Zumindest deuten das die verschiedenen Modelle an. Damit kann es dort leichten Frost geben, der gebietsweise nochmal für Glätte sorgen kann (insbesondere im Bergland). Örtlich kann sich Nebel bilden. Von der Mitte bis in den Norden hält sich meist die starke Bewölkung, sollte es doch mal auflockern können sich Nebelfelder bilden, teils mit Sichtweiten unter 150 m. Hier bleibt es frostfrei. In den Norden schiebt sich ein Band mit hochreichend feuchter Luft (700 hPa). Dieses gehört zur Warmfront eines Nordmeertiefs, die den Norden streift, aber keine Niederschläge bringt. Der Wind spielt meist keine Rolle. Lediglich am Südrand des Hochs setzt eine Bise ein, sodass der Ostwind im Südwesten auffrischt und im Hochschwarzwald für Sturmböen sorgt. Donnerstag... hat sich eine typische Hoch Mitteleuropa Lage eingestellt. Im Höhenkeil hat sich ein abgeschlossenes Hoch über der Nordsee und Norddeutschland gebildet, das große Bodenhoch überdeckt weite Teile Europas, der Schwerpunkt liegt dabei schon etwas südöstlich von uns. Nördlich der Divergenzachse vom Erzgebirge bis zum Münsterland weht schwacher Südwestwind, südlich davon östlicher Wind. Die Bise im Südwesten lässt dabei wieder nach. Vormittags sind auf dem Feldberg/Schwarzwald aber noch Sturmböen möglich. Das Absinken hält an und erwärmt die untere Troposphäre auf +1 bis +7°C. Darunter hält sich eine feuchte Grundschicht mit starker Bewölkung im Norden und Nordosten, die freilich auch teilweise auf die höher reichende Feuchte der schwachen Warmfront zurückgeht. Im Westen, der Mitte und über dem Süden lockern die Wolken stärker auf und es scheint längere Zeit die Sonne. Während allgemein mittlere und höhere Berglagen prädestiniert scheinen, dürfte das auch in Leelagen gut klappen. Gebietsweise hält sich längere Zeit Nebel und hochnebelartige Bewölkung. Die Temperatur steigt auf +2°C im Südosten und bis +7°C im Nordwesten. Mit Passage der Warmfront zieht der Westwind an den Küsten etwas an und an der Ostsee sind exponiert einzelne, nicht warmrelevante Windböen 7 Bft zu erwarten. In der Nacht zum Freitag ändert sich großräumig kaum etwas. Im Norden und Nordosten hält sich dichte Bewölkung, die zwar keinen Regen bringt, aber verhindert, dass es Frost gibt. Sonst gibt es die übliche Mischung aus Auflockerungen oder klarem Himmel und gebietsweise Nebel und Hochnebel in Senken, Niederungen oder Flusstälern. Dazu kühlt es auf -1 bis -7°C ab. In Alpentälern ist strenger Frost möglich. Durch Reif oder falls es im Nebel mal sprüht, kann es glatt werden. Der Wind spielt kaum eine Rolle. An der Ostsee sind einzelne steife Böen aus Südwest bis West möglich, auf den Bergen im Südwesten kann es kräftigen Ostwind geben, aber wohl nicht mehr mit Sturmböen. Freitag... hat sich die Wetterlage wieder eingefahren und es kommt alles ziemlich statisch daher. Unser Höhenhoch bleibt uns über Norddeutschland treu, der Schwerpunkt des hohen Druckes am Boden reicht mit >1035 hPa von der Nordsee bis Griechenland. Entsprechend tut sich beim Wetter über Deutschland nicht viel. Reste der Warmfrontfeuchte ziehen über Ostdeutschland nach Süden, sonst überwiegt im Norden und Nordosten gebietsweise starke Bewölkung, die aber nur ziemlich flach ist. Ansonsten scheint im Bergland und dessen Leelagen meist die Sonne, sonst hat sich teils zäher Nebel und Hochnebel breitgemacht. Das anhaltende Absinken erwärmt die untere Troposphäre auf +2 bis +8°C in 850 hPa, darunter altert die Luft und kühlt ab. Bei Dauernebel kann es tagsüber frostig bleiben, sonst werden 0 bis +6°C erreicht. Es bleibt schwachwindig. Für die Nacht zum Samstag gibt es nicht Neues. Außer an den Küsten und in höheren Berglagen leichter bis mäßiger, vereinzelt strenger Frost. Eher geringe Glättegefahr. Gebietsweise Nebel und Hochnebel. Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die Modelle simulieren ähnlich. Die Schwierigkeiten bei der Niederschlagsphase der letzten Stunden wurde im Text erwähnt. Die nächsten Tage verlaufen unter Hochdruckeinfluss sehr ruhig. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Bernd Zeuschner