SXEU31 DWAV 060800 S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T ausgegeben am Samstag, den 06.12.2025 um 08 UTC GWL und markante Wettererscheinungen: GWL SWz Lebhafte Südwestströmung. In der Nacht auf Montag markanter Dauerregen im Südwesten. Berge allgemein teils stürmisch, auch Nordsee zeitweise Sturmböen. Synoptische Entwicklung bis Montag 24 UTC -------------------------------------------------------------- Samstag... weitet sich von Westeuropa bis nach Deutschland aus. Korrespondierend dazu findet sich ein achsensenkrechtes Bodentief knapp westlich von Schottland, das sich im Tagesverlauf weiter auffüllt. Das zugehörige, stark okkludierte Frontensystem hat bereits den Westen Deutschlands mit Niederschlägen erreicht und kommt im Tagesverlauf nur schleppend ostwärts voran. Da sich das Bodentief nicht weiter nach Osten verlagert und sich auffüllt, lassen die Niederschläge auf dem Weg nach Osten immer mehr nach. Vom Erzgebirge bis nach Vorpommern kommt voraussichtlich gar kein Regen an. Mit der lebhaften südlichen bis südwestlichen Strömung fallen die größten Mengen in den Anstaulagen der westlichen bis südwestlichen Mittelgebirge, während in den Leelagen nur wenig zusammenkommt. In den Hochlagen steckt lokal noch Frost im Boden, sodass vereinzelt gefrierender Regen aufgetreten ist. Bis zum Mittag steigen die Temperaturen jedoch weiter an, sodass Glätte dann kein Problem mehr darstellen sollte. Zudem fällt bei positiven Werten in 850 hPa meist bis in höhere Lagen die flüssige Phase. Ein Thema ist noch der Wind, der in den Leelagen der westlichen und zentralen Mittelgebirge sowie in exponierten Lagen im Westen zeitweise mit Böen Bft 7 weht. Zum Nachmittag lässt er jedoch bereits etwas nach. Stürmisch bleibt es in den höheren Berglagen mit Bft 8-9. Auf dem Feldberg im Schwarzwald und dem Brocken kann es ab dem Nachmittag zeitweise schwere Sturmböen (Bft 10) geben. Während sich bei windschwachen Verhältnissen im Osten und Südosten die zähe Kaltluft mit Höchstwerten unter 5 °C - bei Dauernebel im Donautal um 1 °C - noch hält, können die Werte entlang des Rheins bei guter Durchmischung in den zweistelligen Bereich steigen. In der Nacht auf Sonntag liegt der Resttrog mit feuchten Luftmassen über Deutschland. Damit kommt es zu weiteren Niederschlägen. Vom Osterzgebirge bis nach Ostvorpommern erreicht jedoch weiterhin kaum etwas den Boden. Im Allgemeinen sind die Niederschläge unkritisch. Lediglich in höheren Lagen des Bayerwaldes können sich noch Reste der zähen Kaltluft halten, sodass dort ein geringes Glatteisrisiko besteht. Der Wind ist nur in den Hochlagen der Berge warnwürdig (Bft 8/9, Brocken/Feldberg Bft 10). An der Nordsee treten einzelne Böen Bft 7 aus südlicher Richtung auf. Darüber hinaus sind allgemein keine Warnkriterien erfüllt. Im höheren Bergland muss - wie auch schon tagsüber - mit schlechter Sicht durch aufliegende Wolken gerechnet werden. Entlang des Rheins liegen die Tiefstwerte bei rund 9 °C, vom Bayerwald bis zum Erzgebirge ist erneut mit leichtem Frost zu rechnen. Sonntag... zieht der Kurzwellentrog ostwärts ab, und ein flacher Rücken schiebt sich nach Deutschland. Dieser wird von kräftiger Warmluftadvektion überlaufen. Die Warmfront eines neuen Tiefs bei Schottland erreicht zum Abend den Westen Deutschlands. Damit bleibt es in weiten Teilen des Landes erneut ganztags bedeckt. Ausnahmen bilden die Nord- und Nordostränder der Mittelgebirge, wo es leebedingt (südwestliche Strömung in der unteren und mittleren Troposphäre) zu Auflockerungen kommen kann - vor allem nördlich von Erzgebirge und Thüringer Wald sowie östlich des Harzes. Auch an den Alpen ist etwas Sonnenschein möglich. Mit den Aufgleitprozessen regnet es zeitweise mehr oder weniger stark. Die intensivsten Niederschläge konzentrieren sich auf die Regionen von Südwesten bis zur Mitte. Auch im Norden fällt etwas mehr Regen, während über der nördlichen Mitte und dem Osten nur geringe Niederschlagsmengen zusammenkommen. Der Wind ist nur in exponierten Berglagen warnwürdig (Brocken, Feldberg im Schwarzwald). Die Temperatur steigt meist in den zweistelligen Bereich; lediglich nach Südosten und Nordosten bleibt es noch etwas kühler. In der Nacht auf Montag überquert die Warmfront Deutschland, und es regnet teils kräftig - besonders in den Südweststaulagen der westlichen und südlichen Mittelgebirge. Für den Schwarzwald und das Allgäu gibt es in den Modellensembles Hinweise auf markanten Dauerregen. Bevorzugt im Südschwarzwald deutet die deutsche Modellkette sogar unwetterartige Mengen an. Die Nacht verläuft mild, mit teils zweistelligen Tiefstwerten im Westen und Südwesten. Frost ist allgemein kein Thema mehr. Der Wind lebt mit der Warmfrontpassage wieder deutlich auf. Im stabilen Warmsektor springen vor allem die Leelagen mit Windböen an. Im Bergland und an der Nordsee sind Sturmböen (Bft 8/9) aus Südwest zu erwarten. In der zweiten Nachthälfte okkludiert das Frontensystem stärker, sodass der Nordwesten rückseitig in den Bereich von Kaltluftadvektion gelangt. Über der Mitte des Landes gerät die Struktur allerdings ins Schleifen. Die daraus resultierende Wellentiefentwicklung trägt wesentlich dazu bei, dass gerade im Südwesten die größten Regenmengen zu erwarten sind. Montag... ist die Höhenströmung stark zonalisiert. Ein flacher Trog nähert sich von Westen; auf seiner Vorderseite schiebt er eine Welle im Bodenfeld ostwärts. Damit überquert ein Regengebiet Deutschland von West nach Ost. Der genaue räumliche und zeitliche Ablauf wird von den verschiedenen Modellen jedoch noch unterschiedlich simuliert. Vornehmlich betroffen ist die breite Mitte des Landes. Wie am Vortag kann es etwas Sonne geben, vor allem an den Nordosträndern der Mittelgebirge sowie in Alpennähe. Das einzig nennenswerte Warnkriterium ist der Wind. Mit der lebhaften Südwestströmung treten in Leelagen Böen um Bft 7 auf. Im Bergland sind Bft 8/9 möglich, am Brocken auch Bft 10/11. An der Nordsee sind Böen Bft 8, an der Ostsee Bft 7 zu erwarten. Es wird sehr bis außergewöhnlich mild mit Höchstwerten zwischen 10 und 16 Grad. Die europäischen Modelle prognostizieren im Oberrheingraben sogar frühlingshafte 17 bis 19 Grad. In der Nacht auf Dienstag überquert der Trog Deutschland ostwärts, und der nachfolgende Rücken wird erneut von WLA überlaufen. Damit ziehen in der zweiten Nachthälfte im Nordwesten neue Niederschläge auf. Im übrigen Land fällt nach Abzug des vorherigen Niederschlagsgebietes kaum noch Regen. Im Süden kann es größere Auflockerungen geben. Im Alpenvorland wird es entsprechend am kältesten mit Tiefstwerten zwischen 5 und 1 Grad. Sonst steht erneut eine sehr milde Nacht bevor. Am Nordrand von Sauer- und Siegerland liegen die Minima bei rund 12 Grad. Der Südwestwind bleibt allgemein lebhaft, ist aber nur im höheren Bergland und an der See warnwürdig. Modellvergleich und -einschätzung -------------------------------------------------------------- Die Modelle zeigen die Wetterentwicklung in der Kurzfrist einheitlich. Unsicherheiten gibt es noch bezüglich des Wellentiefs. Die exakte Zugbahn und der zeitliche Ablauf des damit in Verbindung stehenden Niederschlagsgebietes wird von den verschiedenen Modellen noch leicht unterschiedlich prognostiziert. Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach Dipl. Met. Marcus Beyer