S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Montag, den 06.10.2025 um 10.30 UTC Meist ruhiges Herbstwetter, teils sehr neblig. Im Norden und Nordosten zeitweise windig. __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 13.10.2025 Zu Beginn des Mittelfristzeitraums am Donnerstag befindet sich eine umfangreiche und hochreichende Antizyklone über dem östlichen Atlantik und Westeuropa. Am Boden ist eine schwache Brücke zu einem ebenfalls umfangreichen Hoch über Russland zu finden. Schon bereits am Mittwoch ist ein flacher Trog über Skandinavien hinweggezogen, seine dazugehörige Frontalzone befindet sich aber noch diagonal über Deutschland. In der Höhe kann man eine entsprechende Achse noch erkennen. Vorallem im Ostseeküstenbereich könnte der Wind etwas auffrischen und es fällt etwas Regen. Hinter der Kaltfront fliesen zeitweise etwas kühlere Luftmassen ein. Im Laufe des Donnerstags verlagert sich an der Nord/Nordostflanke des atlantischen Hochs ein weiter Trog in Richtung Skandinavien/Dänemark. Dessen zugehörige Frontalzone greift im Laufe des Nachmittags auf Norddeutschland über. Dabei frischt der Wind in Küstennähe und auf den Bergen stürmisch auf. Viel Niederschlag fällt aber nicht. Die Trogachse ist zunehmen positiv in Richtung Polen geneigt. Auf dessen Rückseite regeneriert sich gleichzeitig das umfangreiche und hochreichende Hoch. Vorallem im Nordosten verschärft sich dabei der Druckgradient, so dass auch im nordöstlichen Binnenland starke Böen zu erwarten sind. Am Freitag bleibt der Einfluss des westeuropäischen Hochs ungebrochen bzw. kann sich das Hoch etwas weiter nach Nordosten ausdehnen. An dessen Nordostflanke kann aber eine weitere Frontalzone mit WLA auf Norddeutschland übergreifen. Neben starker Bewölkung fällt aber nicht viel Regen, da das Hoch für Absinken sorgt. Gleichzeitig füllt sich der östliche Langwellentrog weiter auf und schwächt sich ab. Im Osten des Landes bleibt es aber stark bewölkt, wobei sich im Südwesten bei schwachen Druckgegensätzen Nebel-/Dunstfelder auch den ganzen Tag halten können. Am Samstag verlagert sich das Hoch weiter in Richtung europäisches Nordmeer, wobei erneut ein Randtrog mit zugehöriger Frontalzone mildere Luftmassen um das Hoch herum nach Norddeutschland führen. In Norddeutschland gibt es mehrschichtige Bewölkung und es kann etwas regnen. Die eher schwache Frontalzone verlagert sich am Sonntag weiter nach Süden, wobei das hochreichende Hoch nun bis zum Grönland und zum Nordpolarmeer vergrößert. An dessen Ostflanke werden am Montag nun deutlich kühlere Luftmassen angezapft und südwärts über Skandinavien in Richtung Deutschland geführt. Auch in der erweiterten Mittelfrist bleibt der breite Höhenkeil von Südwesteuropa bis nach Grönland wetterbestimmend. Über Nordosteuropa kann sich aber ebenfalls ein umfangreicher Höhentiefkomplex mit mehreren Trögen und Drehzentren etablieren. Deutschland liegt zwischen diesen Druckgebilden. Der aktuelle IFS Lauf lässt bei uns eher das Hoch gewinnen, jedoch gelangen zunehmend kühlere Luftmassen vorallem in den Osten des Landes. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Generell gibt es noch gewisse Unsicherheiten wie die Randtröge/Tröge an der Nordostflanke eines umfangreichen atlantischen Hochs nach Nordost/Osteuropa ziehen. Im Gro simulieren die Vorläufe des IFS und der aktuelle IFS Lauf aber das gleiche Szenario: dass sich Deutschland mehr oder weniger zwischen hohen Druck im Westen und eher niedrigem Geopotenzial im Osten befindet. An den Küsten frischt immer mal wieder der Wind auf und einzelne schwache Fronten sorgen für etwas Regen, wirklich signifikantes Wetter ist aber nicht in Sicht. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Im Gro simulieren auch die betrachteten Globalmodelle einen ähnlichen Ablauf. Jedoch gibt es teils größere Unterschiede wie der Langwellentrog/Höhentiefkomplex über Osteuropa positioniert bzw. konturiert ist. Das Hoch simulieren aber alle Modelle recht ähnlich. Allerdings ist es unklar, ob wirklich die Luftmassen aus den Polarregionen angezapft werden können. UK10 simuliert am Ende des Mittelfristzeitraums als einziges eine kräftige Zyklogenese über der östlichen Ostsee, deren Ausläufer auch unsere Küstenabschnitte betreffen könnten. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen Im Offenbacher Plume ist der Spread im 850 hPa Temperaturfeld ab Donnerstag bereits sehr hoch, der Spread im 500 hPa Geopot bleibt aber bis einschließlich Sonntag eher gering. Demnach wird der Hochdruckeinfluss bis zum Wochenende recht einheitlich erhalten bleiben, Welche Luftmassen aber einfließen ist ungewiss. Ein ähnliches Bild ist auch im Ensemble des GFS zu erkennen. In der Clusteranalyse des ECMWFs gibt es 6 verschiedene Cluster. Der Kontrolllauf und IFS befinden sich mit insgesamt 8 Membern in Cluster 3. Fast alle Cluster bilden das Blocking wieder, einige Wenige gehen auch auf Ridge. Das Blocking soll nach den Clustern noch bis zum Ende der Clusteranalyse, also bis zum 21.10. andauern. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen WIND: An den Küsten der Nord- und Ostsee gibt es immer mal wieder Signale für starken bis stürmischen Wind. Ansonsten gibt es keine Hinweise aus signifikante Wetterelemente. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage IFS, EPS, MOSMIX ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina