S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T ausgegeben am Freitag, den 07.11.2025 um 10.30 UTC Zunächst leicht wechselhaft, ab Wochenmitte Hochdruckeinfluss mit häufigem Nebel und Hochnebel in den Niederungen. Abgesehen von geringem nächtlichem Sprühregen trocken. __________________________________________________________ Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 14.11.2025 Montag ... befindet sich das am Wochenende wetterbestimmende Höhentief bereits über dem Grenzgebiet Tschechien-Polen. Leichter Regen wird dabei bevorzugt noch in der Osthälfte Deutschlands induziert. Die 850 hPa-Temperaturen sind meist im knapp einstelligen Bereich, für ein paar Schneeflocken in den höchsten Lagen der östlichen Mittelgebirge dürfte es aber knapp nicht ausreichen. Am Nachmittag ist es in vielen Regionen bereits trocken und die Sonne kommt vor allem im Westen und Süden zum Vorschein. Der am Nachmittag von Westen her wirksame flache Rücken baut sich in der Nacht zum Dienstag bereits wieder ab. Diese kurze Zwischenhochepisode sorgt für eine zunächst meist trockene Nacht mit Nebel- und Hochnebelbildung. In den Frühstunden macht sich bereits ein neuer Randtrog über Benelux bemerkbar, im äußersten Westen und Südwesten ist dabei neuer, aber meist nur leichter Regen wahrscheinlich. Dienstag ... wandelt sich der Randtrog in ein eigenständiges Höhentief um, das in weiterer Folge über die Mitte Deutschlands hinweg nach Osten zieht und das Bundesgebiet bereits in der Nacht zum Mittwoch wieder verlässt. Nachfolgend baut sich nun ein deutlich prägnanterer Höhenrücken von Südwesteuropa her auf. Der leichte Regen betrifft tagsüber vor allem die Westhälfte und den Süden, im Nordosten ist es dagegen meist trocken. Bei kaum veränderter Luftmasse fällt in den Alpen oberhalb 1800 m geringer Schnee. Eine erwähnenswerte Windentwicklung ist weiterhin nicht ersichtlich. In der Nacht zum Mittwoch zieht der Regen nach Osten ab, nach Mitternacht ist es überall trocken und es bildet sich teils dichter Nebel oder Hochnebel. Klar ist es dagegen in den Alpen, dort sinkt die Temperatur in den Tälern in den leichten Frostbereich ab. Mittwoch und Donnerstag ... baut sich der Höhenrücken über Mittel- und Osteuropa weiter auf und stützt das sich über Osteuropa etablierende Bodenhoch. Mitteleuropa gelangt dabei in kräftige WLA, am Donnerstag werden in 850 hPa mehr als 10 Grad erreicht, am Alpenrand sind bis 13 Grad möglich. In den Niederungen hält sich dabei teils zäher Nebel oder Hochnebel. Längerer Sonnenschein wird dagegen am Alpenrand, in den höheren Lagen der Mittelgebirge sowie in Nordrhein-Westfalen erwartet (Leelage bei Südostwind). Am Donnerstag wird dieser Effekt auch in Teilen von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wirksam (Lee des Erzgebirges). Bei längerem Nebel verharren die Höchstwerte im oberen einstelligen Bereich, bei Sonnenschein sind bis zu 15 Grad möglich. Der Südostwind ist meist schwach, in den Kammlagen ab und zu mit frischen Böen. In der Nacht ist in den Nebel- und Hochnebelgebieten geringer Sprühregen möglich, Luftfrost wird nur in den klaren Regionen in den Tälern der Alpen und des Bayerwaldes auftreten. Freitag ... verschiebt sich der Schwerpunkt des Höhenrückens etwas südostwärts, gleichzeitig nähert sich ein Langwellentrog über dem Atlantik Westeuropa an. Einhergehend damit intensiviert sich die WLA noch einmal, in 850 hPa werden in Deutschland zunehmend 15 Grad erreicht. Zudem entwickelt sich im Bereich des Langwellentrogs ein nach Großbritannien ziehendes Bodentief deutlich, dessen Warmfront kann im äußersten Nordwesten und Norden für geringen Regen sorgen. Ansonsten bleibt es trocken. An den Alpen wird es leicht föhnig. Dort scheint daher meist die Sonne, sonst gibt es in den tiefen Lagen einen Mix aus Nebel und Hochnebel sowie teils sonnige Regionen (Mittelgebirge, Leelagen des Erzgebirges und des Sauerlandes). Die Höchstwerte reichen von 7 Grad bei Nebel bis 17 Grad in der Eifel und am Niederrhein. Frische Böen aus Süd sind in den Kammlagen der Mittelgebirge sowie direkt an der Küste möglich, auch in den Hochlagen der Alpen sind zeitweise starke Böen wahrscheinlich. __________________________________________________________ Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs Die Konsistenz der letzten Modellläufe ist weitgehend als gut zu bezeichnen. Dabei wird nun das zweite Höhentief etwas intensiver simuliert als beim gestrigen 00Z-Lauf. Am nachfolgend aufwölbenden Höhenrücken bestehen kaum mehr Zweifel. Auch die wieder zunehmenden Zyklonalität am nächsten Wochenende wird recht ähnlich modelliert, wenngleich natürlich noch zeitliche Unschärfen bestehen. __________________________________________________________ Vergleich mit anderen globalen Modellen Zu Beginn der Mittelfrist sind sich die verschiedenen Modelle sehr einig. Beim Höhentief am Dienstag gehen die Modelle aber doch auseinander. IFS liefert die "intensivste" Lösung, UK10 will davon gar nichts wissen. ICON belässt es bei einem schwächeren Randtrog, ähnlich zur gestrigen Lösung von IFS. An der Niederschlagsverbreitung und dessen Intensität müssen demnach nach ein paar Fragezeichen angebracht werden. Der aufbauende Höhenrücken wird aber wieder von allen Modellen gezeigt - auf den Winter muss also noch sicher etwas gewartet werden. __________________________________________________________ Bewertung der Ensemblevorhersagen EPS: Die Rauchfahnen für repräsentative deutsche Orte stützen die deterministischen Aussagen. Der Verlauf der Temperatur in 850 hPa gleicht einer Cosinus-Welle mit einem Wellental am Sonntag und Montag (knapp über 0 Grad) und dem Hochpunkt am Freitag (an die 15 Grad). Der Anstieg der Temperatur wird von allen Membern gezeigt, zeitliche Unschärfen von einem halben Tag bestehen aber noch. Am nächsten Wochenende sinkt die Temperatur mit abbauenden Geopotential wieder ab. Zu Wochenbeginn gibt es sporadische Niederschlagssignale, die aber weit weg von jedweder Warnrelevanz sind. Danach gibt es im Norden leichtes "Rauschen", im Süden und bleibt es am Mittwoch und Donnerstag trocken. Ab dem Samstag nehmen die Niederschlagssignale allgemein wieder etwas zu. CLUSTER: +120 ... +168 h: Es liegen drei Cluster vor, wobei die Member fast gleichverteilt sind. Für Mitteleuropa wird der aufbauende Rücken von allen Clustern gezeigt - für Unschärfen bleibt also nur mehr wenig Raum. Erwähnenswert ist aber noch, dass der atlantische Langwellentrog bei C1 (mit dem Hauptlauf) etwas schwächer ausgeprägt ist als bei C2 und C3 gezeigt wird. +192 ... +240 h: Die Clusteranzahl vergrößert sich auf fünf, wobei die unterschiedlichsten Strömungsmuster auftauchen. Die Unsicherheiten sind für Mitteleuropa im Wesentlichen von der Zunahme der Zyklonalität abhängig. In C1 tropft der Langwellentrog ab, der sich in weiterer Folge zur Iberischen Halbinsel verlagert. Bei C2 ist dieser kaum ersichtlich, bei C3 bleibt der Langwellentrog mit Schwerpunkt über Nordwesteuropa dominant. C4 popagiert einen schwächeren Abtropfvorgang, bei C5 ist eine stärkere Brücke zwischen der Nordsee und Osteuropa im Programm. Alles in allem ist die Lage ab Samstag daher noch ziemlich unsicher. _________________________________________________________ Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen Wahrscheinlich keine signifikanten Wettergefahren. ________________________________________________________ Basis für Mittelfristvorhersage IFS (prob./det.), MosMix ________________________________________________________ VBZ Offenbach / Mag.rer.nat. Florian Bilgeri